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3. Aperol und Streetfood - Italienisches Festland erkunden

Autorenbild: LauraLaura

Aktualisiert: 9. Dez. 2023

Wir setzen über aufs italienische Festland. In Neapel essen wir die beste Pizza, während in Rom nur unzählige Pesto-Brote auf uns warten. Wir lernen Oliven zu ernten und daraus frisches Olivenöl zu pressen. Und wir schlendern durch die engen Gassen Venedigs, wo wir uns auf dem „Canale Grande“ in eine andere (vergangene) Welt schippern lassen.

Canale Grande in Venedig

Am Donnerstag 10.11. nehmen wir die Übernachtfähre (eine Unterkunft gespart) nach Neapel. Neapel empfängt uns mit allerlei italienischem Streetfood und Aperol an jeder Ecke. Wir haben ein Hostel gebucht. Mit Couchsurfing läuft es leider noch nicht so gut. Aber wir sind ja auch noch in den Touristen-Hotspots. Obwohl die Hostel Ausstattung sehr einfach ist, fühlen uns sehr wohl im „Experience Hostel“ und lernen schnell Leute kennen. Das Hostel bietet jeden Abend kostenlose Pasta an. Aber man muss pünktlich um 9 Uhr da sein, um einen Teller zu bekommen. Die Atmosphäre ist großartig. Neapel ist ein Streetfood-Paradies und gefällt uns entsprechend gut. Wir essen Sterne-Pizza, frittierte Pizza (auf jeden Fall ein Highlight) und allerlei andere frittierte Snacks. Außerdem gibt es an jeder Ecke Aperol und Limoncello-Spritz. In einer Straße gibt es sogar Aperol für 1€, wenn auch in kleinen Bechern. Dafür aber mit guter Musik und vielen Studierenden, die sich durch die enge Gasse quetschen - ein echter Ausgehtipp (Via Lungo Teatro Nuovo, Bar Cammarota Spritz oder Pisadog 19).

Leider lernen wir in Neapel auch, dass einem nicht jeder wohlgesonnen ist. Zwei stark alkoholisierte Männer probieren uns in einer kleinen Seitenstraße zu überfallen. Chris bleibt entspannt, wenn auch nötig handgreiflich und so lassen die beiden von uns ab. Der Schreck sitzt aber bei uns beiden tief.

Punkrock Konzert Neapel

So sind wir froh am nächsten Abend nicht alleine unterwegs zu sein. Wir gehen mit einer Gruppe von Hostelgästen zu einem Konzert. Das Konzert trifft voll unseren Geschmack, ein Punkkonzert mit Ska Anteilen, in einer alten Autowerkstadt. Zu trinken gibt es überraschenderweise Warsteiner-Dosenbier. Von Neapel aus machen wir außerdem Ausflüge an die Amalfiküste und nach Pompeij. Während wir die Amalfiküste sehr empfehlen, war Pompeij zwar beeindruckend, aber überteuert. Uns fehlte es zudem an Erklärungen und Rekonstruktionen, um die Stadt besser zu erkennen und verstehen zu können. Auch wenn viel erhalten ist, ist es schade, dass es nicht einmal Tafeln mit Erklärungen gibt. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Herculaneum. Die Stadt wurde ebenfalls vom Vulkanausbruch getroffen und soll besser erhalten sein. Bei unserem nächsten Neapel Besuch würden wir diese Ausgrabungsstätte testen. Die Anreise mit dem Zug, funktioniert zu beiden Sightseeingspots ausgezeichnet.

Am Dienstag den 15.11. fahren wir mit dem Zug nach Rom. So ganz trauen wir uns noch nicht ans trampen. Auch in Rom haben wir leider keine Couchsurfing Option gefunden. Unser „Beauty Hostel“ ist leider gar nicht so „beauty“, dafür aber recht teuer. Das WLAN funktioniert nur im düsteren Eingangsbereich und es gibt zwar eine Küche, aber keinen Ort zum Verweilen. Deswegen ziehen wir auch direkt los und besichtigen den Petersdom und den Vatikan. Die nächsten Tage erkunden wir die Stadt. Egal wo wir langlaufen, überall stehen antike Gebäude, Brücken oder andere historische Orte. Es gibt immer etwas zu entdecken und Kunst- oder Geschichtsinteressierte können in Rom wahrscheinlich Jahre verweilen. Hier haben wir zum ersten Mal das Gefühl durch unser Reisebudget eingeschränkt zu sein. Wir müssen zwar nicht hungern, um „Gottes Willen“, aber hier gibt es so viele schöne Restaurants und tolle Speisen, da macht einen das zehnte Pesto-Brot einfach nicht mehr so glücklich. Am Freitag machen wir einen Ausflug nach Tivoli. Leider ist das Wasser bereits abgestellt, sodass die Springbrunnen nicht ihre Schönheit präsentieren können. Außerdem ist die Parkanlage in die Jahre gekommen und nur die Fotos zeugen noch vom vergangenen Glanz.

Flohmarkt am Sonntag am Porta Portese

Am Sonntag geht es noch zum Flohmarkt am Porta Portese. Ein riesiger Flohmarkt mit allem, was das Flohmarkt-Herz begehrt. Chris wird fündig und shoppt zwei neue Sakos. Der Flohmarkt ist ein nicht ganz so geheimer, aber ein wirklich toller Tipp.

In der Nacht nehmen wir den Bus nach Verona. Der Bus startet mitten in der Nacht und so warten wir im Neonlicht eines Kebab Ladens am Busbahnhof und warten auf die Abfahrt. Vom Kebab-Laden Besitzer werden wir auf eine Pasta eingeladen. Dankeschön.

Montag 21.11. in den frühen Morgenstunden besichtigen wir Verona. Die Stadt hat morgens, wenn noch alles geschlossen ist und die meisten Menschen schlafen, einen besonderen Zauber. Dann geht es mit dem Bus weiter. Wir haben für eine Woche einen zweiten Workaway Platz bei Marcia zur Olivenernte gefunden. Da die Zeit für die Olivenernte drängt, fangen wir auch direkt an. Das Haus und Grundstück von Marcia und Alessandro ist ein italienischer Traum. Wir übernachten in einem Wohnwagen und haben zusätzlich ein kleines Gartenhaus mit Badezimmer und Küche mit einem tollen Blick in die Olivenhainen. Eine Nacht dürfen wir sogar in einem Baumhaus übernachten. Der Ort ist wirklich wunderschön. Leider ist sowohl die Gastgeberin Marcia, als auch Ieon unser Kollege nicht ganz einfach und wir sind trotz der netten Umgebung froh, als wir weiterziehen.

Vor uns liegt Venedig. Die märchenhafte Stadt lockt jedes Jahr Millionen BesucherInnen an – zurecht. Damit auch für uns ein Must-See für unsere Italienreise. Ich hatte Venedig bereits mit meinen Eltern, während unserer Radreise durch Italien besucht, freue mich aber trotzdem durch die engen Gassen zu schlendern und auf dem „Canal Grande“ Taxiboot zu fahren. Chris ist das erste Mal hier und mehr als beeindruckt. Der Sehnsuchtsort vieler, verzaubert auch uns. Wie durch ein kleines Wunder, haben wir einen Couchsurfing Platz gefunden. Ein kleines Wunder ist es wirklich. Paolo unser Gastgeber erzählt, er bekommt bis zu 100 Anfragen die Woche. Für die nächsten Tage sind wir die Auserwählten. Auch so ist er ein spannender Typ. Er arbeitet als Dozent für Mode und Textilkunst an der Uni Venedig. Nebenbei organisiert er Fotoshootings für Prada und bestellt dafür die FotografInnen und Models ein. Tagsüber immer schick gekleidet, möchte er sich in seinem Feierabend von allen Kleidern und Zwängen befreien. Wir waren doch etwas überrascht, als er plötzlich nackig in der Küche nicht nur den Kochlöffel schwingt. Unsere erste Couchsurfing Erfahrung. „Was wird da noch alles kommen?“, denken wir uns. Die Pasta, die Paolo kocht sind jedenfalls der Hammer. Am ersten Abend kocht er Spaghetti Carbonara für uns und das Rezept wandert direkt in unser rotes Notizbuch.

Paolo wohnt zwar nicht im Stadtzentrum, aber es ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Wir kaufen uns ein zwei-Tagesticket für den öffentlichen Nahverkehr und können damit nun auch Bötchen fahren. Wir werden in eine vergangene Welt getragen, hinter jeder Gasse versteckt sich ein neuer märchenhafter Ort. Manchmal muss man dafür die Neon-Werbereklamen ausblenden und an den Amazon-Lieferboten (richtig witzig) vorbeisehen können, aber dann ist es traumhaft. Wir haben sogar noch Zeit, die Inseln Burano und Murano zu besuchen. Die Glaskunst finden wir jetzt nicht allzu spannend und ein wenig kitschig, aber wir sind begeistert von den bunten Häusern. Mittlerweile ist es außerdem richtig kalt geworden und wir sind froh für alle Jahreszeiten passend ausgestattet zu sein. Unser Aufenthalt in Venedig ist „Ammetzing“, (er meint engl. amazing) um Paolo zu zitieren.


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